Bundy, geboren 1946 in Vermont, wurde 1989 in Florida hingerichtet. Nur Stunden vor seiner Exekution, am 24. Januar 1989, gab er dem Psychologen und Familienberater Dr. James Dobson ein aufschlussreiches Interview. In diesem Gespräch, das von Bundy selbst als letzte Warnung an die Gesellschaft gemeint war, enthüllte er die Wurzeln seines Abstiegs: die zerstörerische Kraft von Pornografie. Dieses Interview, das auf Video festgehalten und von Organisationen wie Focus on the Family verbreitet wurde, wirft ein Licht auf die subtilen Mechanismen, die einen Menschen von der Tugend in die Abgründe der Sünde führen können. Es zeigt, wie scheinbar harmlose Einflüsse eine Seele vergiften und zu Taten führen, die gegen das innerste Gesetz des Gewissens verstoßen. Im Folgenden werden die zentralen Auszüge des Interviews beleuchtet, ergänzt um Reflexionen darüber, wie solche Einflüsse die menschliche Natur korrumpieren und warum ein Leben in Mäßigung und innerer Reinheit essenziell ist, um solche Fallen zu vermeiden.
Bundys stabile Kindheit und die ersten Einflüsse
Bundys Kindheit schien ein Bollwerk gegen das Böse zu sein. Er beschrieb sein Zuhause als einen Ort der Stabilität und Liebe: „Ich wuchs in einem wunderbaren Zuhause mit zwei engagierten und liebevollen Eltern auf, als eines von fünf Geschwistern. Wir waren der Mittelpunkt ihres Lebens, besuchten regelmäßig die Kirche; es gab kein Trinken, kein Rauchen, kein Glücksspiel, keinen Missbrauch oder Streit.“ Solch eine Erziehung, geprägt von christlichen Werten, sollte eigentlich schützen – sie lehrt von klein auf, dass der Mensch ein Geschöpf Gottes ist, dessen Würde unantastbar bleibt. Doch Bundy betonte, dass selbst in einem solchen Umfeld äußere Einflüsse eindringen können.
Der Einstieg in die Welt der Pornografie geschah für Bundy unscheinbar, doch mit verheerenden Folgen. Als Junge von zwölf oder dreizehn Jahren stieß er auf „weiche Pornografie“ in Alltagsläden wie Supermärkten oder Apotheken. Später fand er härtere Materialien, die achtlos weggeworfen wurden – darunter Detektivmagazine, die Gewalt thematisierten. „Von Zeit zu Zeit stießen wir auf pornografische Bücher von härterer Natur, expliziter, einschließlich solcher mit Gewalt“, erinnerte er sich. Hier beginnt der schleichende Prozess der Verderbnis: Was als Neugier startet, weckt Begierden, die gegen das sechste und neunte Gebot verstoßen – jene Gebote, die die Heiligkeit der Ehe und die Reinheit der Gedanken schützen. Pornografie objektiviert den Menschen, reduziert ihn auf ein Objekt der Lust, und öffnet so die Tür zu einer Sucht, die den freien Willen untergräbt. Bundy selbst warnte: „Die schädlichsten Arten von Pornografie sind jene, die Gewalt und sexuelle Gewalt verbinden. Diese Verbindung bringt Verhalten hervor, das zu schrecklich ist, um es zu beschreiben.“ Dies unterstreicht, wie solche Inhalte nicht nur die Wollust nähren, sondern auch die Grenzen zwischen Fantasie und Realität auflösen, was zu einer Entmenschlichung führt. In einer Welt, die die Würde jedes Individuums als Abbild Gottes achtet, ist dies ein direkter Angriff auf die Schöpfungsordnung.
Der innere Kampf: Von Fantasie zur Tat
Im weiteren Verlauf des Interviews beschrieb Bundy, wie Pornografie seine inneren Fantasien anheizte und sie zu einer autonomen Kraft machte. „Am Anfang befeuert es diesen Denkprozess. Dann kristallisiert es sich zu etwas wie einer separaten Entität im Inneren. Du kommst an den Punkt, wo du dich fragst, ob das Ausleben es intensiver macht als nur das Lesen oder Anschauen.“ Dieser Übergang von der passiven Betrachtung zur aktiven Umsetzung geschah schrittweise, wie eine Sucht, die nach immer stärkeren Reizen verlangt. „Wie eine Sucht suchst du nach Potenterem, Expliziterem, bis die Pornografie nicht mehr reicht.“ Hier wird klar, wie Pornografie die Tugend der Mäßigung zerstört – jene Tugend, die den Menschen lehrt, seine Leidenschaften zu zügeln und im Gleichgewicht zu leben. Ohne diese Mäßigung wächst die Sünde wie ein Unkraut, das den Garten der Seele überwuchert. Bundys Erfahrung mahnt, dass innere Fantasien, die nicht im Keim erstickt werden, zu Handlungen führen können, die gegen das natürliche Gesetz verstoßen. Es ist eine Erinnerung daran, dass der Geist stärker sein muss als das Fleisch, und dass regelmäßige Selbstprüfung – etwa durch Gewissenserforschung – notwendig ist, um solche Entwicklungen zu stoppen.
Eine weitere Schicht der Verderbnis fügte der Alkohol hinzu, der Bundys Hemmungen senkte. „Alkohol reduzierte meine Hemmungen, während die Fantasie, befeuert von Pornografie, sie weiter erodierte. Ich war fast immer halb betrunken, wenn ich diese Dinge tat.“ Trunkenheit, die die Vernunft trübt, macht den Menschen anfälliger für Impulse, die er sonst kontrollieren könnte. Dies zeigt, wie Mäßigungsfehler – sei es in Speis und Trank oder in der Aufnahme von Medien – eine Kette von Sünden auslösen können. Bundy sprach von einem inneren Kampf: „Es gab einen Konflikt zwischen den Konventionen, die ich als Kind gelernt hatte, dem Richtig und Falsch, und dieser ungezügelten Leidenschaft, befeuert von harter, gewalttätiger Pornografie.“ Dieser Kampf zwischen Gut und Böse ist universell; er spiegelt den Konflikt wider, den jeder Mensch in sich trägt. Doch Pornografie kippt die Waage zugunsten des Bösen, indem sie die Stimme des Gewissens übertönt und den Menschen in eine Sklaverei der Sinne führt.
Nach seiner ersten Tat erlebte Bundy eine Welle der Reue: „Es war wie aus einem schrecklichen Trance oder Traum herauszukommen. Ich wachte auf und war absolut entsetzt, dass ich zu so etwas fähig war.“ Trotz dieser Gewissensbisse kehrte der Drang stärker zurück, was auf eine Desensibilisierung hinweist: „Jedes Mal gab es anfangs enorme Schuldgefühle und Reue, aber der Impuls kam stärker zurück.“ Hier wird die verhärtende Wirkung der Sünde sichtbar – wiederholte Exposition gegenüber Bösem stumpft das Gewissen ab, macht es blind für die Konsequenzen. Bundy schottete diesen Teil sein Lebens ab: „Ich war im Wesentlichen ein normaler Mensch, außer diesem kleinen, aber sehr potenten und destruktiven Segment.“ Dies warnt vor der Gefahr der Heuchelei, bei der äußeres Anschein die innere Zerrissenheit verbirgt. Ein Leben in Einheit, wo Gedanken, Worte und Taten im Einklang mit der Wahrheit stehen, ist der einzige Schutz dagegen.
Eine Warnung an die Gesellschaft: Schutz vor Verderbnis
Besonders alarmierend war Bundys Warnung vor den Medien seiner Zeit, die genauso noch für heute gilt: „Was mich erschreckt, ist, was im Kabel-TV läuft – Gewalt in Filmen, die in Häuser kommen. Kinder können das sehen.“ Er sah Pornografie als Kraft, die „ein Kind aus jedem Haus reißen“ kann, selbst aus den besten Familien. In einer Gesellschaft, die die Unschuld der Jugend schützen sollte, ist dies ein Aufruf zur Verantwortung: Politiker, Verleger, Lehrer und Eltern müssen handeln, um solche Einflüsse fernzuhalten. Bundy betonte, dass er keine Entschuldigung suche, sondern Verantwortung übernehme, doch der Einfluss von Pornografie sei unbestreitbar: „Ohne Ausnahme waren alle Männer, die ich in Gefängnissen traf und die Gewalt begingen, tief in Pornografie verstrickt.“ Dies unterstreicht die gesellschaftliche Dimension: Freiheit bedeutet nicht Zügellosigkeit, sondern die Fähigkeit, das Gute zu wählen und das Böse zu meiden.
Am Ende des Interviews sprach Bundy von seiner Buße und der Annahme göttlicher Vergebung, was einen Hoffnungsschimmer bietet: Selbst in den tiefsten Abgründen ist Umkehr möglich. Doch seine Kernbotschaft bleibt eine Mahnung: „Die Gesellschaft verdient Schutz vor sich selbst.“ Indem wir Pornografie verbieten, schützen wir nicht nur Individuen, sondern die gesamte Gemeinschaft. Lassen wir uns zu einem Leben in Reinheit inspirieren, und setzen wir alles daran, dass wir diese Reinheit der nächsten Generation bewahren, damit diese ohne die oben genannten Gefahren aufwachsen kann.