Kirchenneubau in Salzburg – Interview mit Pater Markus Buchmaier zum Kirchenbau „Maria Schnee“

Certamen
Während vielerorts Kirchen geschlossen oder zweckentfremdet werden, werden andernorts, nämlich überall dort, wo die alte Messe gefeiert wird, Vergrößerungen oder Neubauten von Kirchen nötig, um die stetig wachsende Zahl an Gläubigen beherbergen zu können. So auch in Salzburg. Seit über 40 Jahren betreut die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine stetig wachsende Anzahl von gläubigen Menschen in Salzburg und Umgebung. Da die Kapelle zu klein wurde, entschloss man sich zum Neubau einer Kirche. Pater Markus Buchmaier, der seit seiner Priesterweihe für die Seelsorge in Salzburg zuständig ist, erläutert uns, wie es um den Neubau steht.

Pater Buchmaier, Sie haben kürzlich den Verein „Salzburg und Tradition“ gegründet und eine neue Homepage für Ihr Kirchbauprojekt gestartet. Können Sie uns das Gesamtkonzept erläutern?

P. Buchmaier: Gerne! Nach vier Jahren intensiver Planung beginnen wir nun mit dem Bau unserer neuen Kirche „Maria Schnee“ in Salzburg. Die bisherige Kapelle in der Mozartstadt war von Anfang an nur als Provisorium gedacht und ist für unsere etwa 100 Gläubigen längst zu klein geworden. Vor allem aber wollen wir zur größeren Ehre Gottes ein wirklich würdiges Kirchengebäude errichten.

Warum war die Gründung eines neuen Vereins notwendig?

P. Buchmaier: Der Verein „Salzburg und Tradition“ dient als rechtlicher Rahmen für das Fundraising und die Projektabwicklung. Wir haben bewusst diesen Namen gewählt, weil er sowohl unsere lokale Verwurzelung in Salzburg als auch unser Anliegen für die Bewahrung katholischer Tradition ausdrückt. Mit unserem Distriktoberen P. Hannes Regele haben wir eine klare Struktur für die Projektkoordination geschaffen.

Das Projekt kostet 2 Millionen Euro. Wie gestaltet sich die Finanzierung?

P. Buchmaier: Wir sind auf breite Unterstützung angewiesen. Deshalb haben wir eine umfassende Fundraising-Strategie entwickelt. Neben der neuen Homepage salzburg-tradition.at, wo direkt gespendet werden kann, planen wir vierteljährliche Broschüren mit Baufortschritten und Finanzierungsaufstellungen. Besonders wichtig ist für uns das „Bausteine“-Konzept, bei dem Spender symbolische Bausteine erwerben können.

Welche Rolle spielt die digitale Präsenz?

P. Buchmaier: Die Homepage ist das Herzstück unserer Kommunikation. Dort können sich Interessierte für unseren Newsletter anmelden, Baufortschritte verfolgen und natürlich spenden. Wir haben auch eine Anmeldemöglichkeit für die Rosenkranzbruderschaft integriert, womit wir Beter für jeden Tag gewinnen möchten. Die Transparenz ist uns sehr wichtig – alle Spender sollen genau sehen, wofür ihr Geld verwendet wird.

Sie erwähnen unter anderem auch mal Maria von Trapp als Vorbild. Können Sie das erläutern?

P. Buchmaier: Maria von Trapp hat in Vermont erfolgreich eine katholische Kirche namens „Our Lady of the Snows“ gebaut – genau wie unser Patrozinium „Maria Schnee“. Sie sammelte verstreute Katholiken und setzte auf beständiges Gebet. Ihr Beispiel zeigt, dass mit Gottvertrauen und Gemeinschaftsgeist auch große Projekte gelingen können. Das ist für uns eine wichtige Inspiration.

Warum wurde gerade Maria Schnee als Patrozinium für die neue Kirche gewählt?

P. Buchmaier: Maria Schnee ist für uns nicht nur ein marianischer Titel – sie ist ein Symbol für übernatürliche Hilfe in nationaler Not und für die Kontinuität katholischer Frömmigkeit im deutschsprachigen Raum. Selbstverständlich erinnert der Titel zuerst an die wichtigste Marienkirche des Erdkreises, S. Maria Maggiore in Rom. Das Gnadenbild erinnert an historische Gebetsstürme, wie sie im alten Habsburgerreich während der osmanischen Kriege oder auch bei der Belagerung Wiens 1683 stattfanden.

Ein besonders wichtiger geistlicher Verbindungspunkt ist die Wiener Minoritenkirche, die wir seit einigen Jahren unser Eigentum nennen dürfen. Auch sie ist Maria Schnee geweiht – das Patrozinium bildet somit ein geistliches Band zwischen Rom, Salzburg und Wien. Mit dieser Weihe stellen wir unser geliebtes Österreich bewusst unter den Schutzmantel der Gottesmutter – der Magna Mater Austriae. Im Herzen dieses geistlichen Schutzraumes liegt Mariazell, das Zentrum marianischer Volksfrömmigkeit und der historische Wallfahrtsort aller Habsburgerländer.

Maria Schnee ist somit für uns auch ein Akt der Bitte um Fürbitte und Bewahrung – für unsere Seelsorge, unsere Gläubigen, und unser Vaterland.

Sagen Sie uns etwas zur Geschichte Salzburgs und somit als Standort für Kirche und Priorat.

P. Buchmaier: Denken Sie nur an den heiligen Rupert und das Stift Nonnberg – das älteste durchgehend bestehende Frauenkloster der Welt! Salzburg ist das Rom des Nordens, der Angelpunkt zwischen West- und Ostösterreich. Von hier aus begann die Missionierung von Süd- und teilweise Ostösterreich. Langfristig möchten wir wieder eine Prioratsgemeinschaft mit mindestens drei Geistlichen ansiedeln. Derzeit reise ich jeden Freitag von Innsbruck an. Mit der neuen Kirche schaffen wir die Grundlage für eine vollständige Seelsorge. Es ist noch sehr viel Arbeit, aber wir haben ein wunderbares, leistungsfähiges Team.

Wann ist die Fertigstellung geplant?

P. Buchmaier: Das traue ich mich gar nicht zu sagen! Wir sind vorerst dankbar, dass wir so weit gekommen sind. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Herbst 2026 das neue Gebäude beziehen können. Aber von einer Konsekration sind wir dann doch sicher noch weit entfernt. Die darf auch erst stattfinden, wenn der letzte Groschen bezahlt ist. Der hl. Josef hat uns schon so weit geführt – wir haben schon 5 Gregorianischen Messreihen gelesen – und wird uns auch hier weiterhin begleiten!

Unterstützen Sie den Kirchbau mit einer Überweisung an:

Kontoinhaber: Verein Salzburg und Tradition
IBAN: AT41 3500 0000 0097 8692
BIC: RVSAAT2S
Verwendungszweck: MariaSchnee

Weitere Infos und Updates zum Kirchbau finden Sie unter: https://salzburg-tradition.at/