„Die Entmutigung ist in der heutigen Zeit eine der größten Versuchungen“, sagte einst der Weihbischof von Bamberg zu jungen Seminaristen. Nun stellt sich die Frage: Wie können wir diese überwinden? Entmutigung schleicht sich oft unbemerkt ins Leben – sei es durch die Unvollkommenheiten der Welt, die Schwächen anderer Menschen oder die eigenen Fehler. Doch es gibt einen Weg, dieser Herausforderung zu begegnen: die Quelle der Freude, die im katholischen Glauben tief verwurzelt ist.
Entmutigung zeigt sich in Enttäuschungen über die Welt, über andere und über uns selbst. Sie kann uns lähmen, uns dazu bringen, uns zurückzuziehen, zu kritisieren oder aufzugeben. Doch der Glaube bietet ein kraftvolles Gegenmittel: die Vereinigung mit Christus. Im Evangelium zeigt uns Jesus, dass wir in enger Verbindung mit ihm bleiben sollen – so wie er eins ist mit Gott, dem Vater. Diese Verbindung wird vor allem durch zwei Säulen gefestigt: die heilige Kommunion und das Gebet.
Das Opfer Christi als Quelle der Freude
Die heilige Messe ist der zentrale Ort, an dem wir die Quelle der Freude finden. Hier wird das Opfer Jesu am Kreuz lebendig, das alle Unvollkommenheiten, Enttäuschungen und Leiden der Welt überwunden hat. Naturkatastrophen, Kriege, Wirtschaftskrisen, persönliche Schicksalsschläge wie Krankheit oder Tod – all das kann in der heiligen Messe auf den Altar gelegt werden. Dort wird es in das Kreuzesopfer Christi hineingenommen und verwandelt.
Die Teilnahme an der heiligen Messe, besonders am Sonntag, aber auch unter der Woche, wenn es möglich ist, stärkt den Glauben und schenkt die Kraft, Entmutigung zu überwinden. In der Eucharistie begegnen wir Christus, der nicht nur für uns gelitten hat, sondern dieses Leiden freiwillig auf sich nahm. Er hat seine Gottheit „beiseitegelegt“, um als Mensch für uns zu leiden und uns zu zeigen, dass die Unvollkommenheiten dieser Welt im Vergleich zur Herrlichkeit des Himmels verblassen.
Die Freude, die aus der Vereinigung mit Christus entspringt, ist das Gegenmittel zur Entmutigung. Sie hilft, die Schwächen und Fehler der Welt, der anderen und unserer selbst in einem neuen Licht zu sehen. Anstatt uns in Kritik, Rückzug oder Verzweiflung zu verlieren, können wir durch den Glauben lernen, alles in die Hände Gottes zu legen. Diese Freude wurzelt in der Gewissheit, dass unser Ziel der Himmel ist – ein Ort, an dem alle Unvollkommenheiten überwunden sind.
Die Botschaft ist klar: Um Entmutigung zu überwinden, müssen wir uns an die Quelle der Freude wenden – die heilige Messe und das Gebet. Indem wir regelmäßig die Hl. Messe besuchen und im Gebet mit Christus verbunden bleiben, finden wir die Kraft, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen. Die Unvollkommenheiten der Welt werden nicht verschwinden, aber wir können sie in das Kreuz Christi legen und so die Freude finden, die uns zum Ziel unseres Lebens führt: dem Himmel.
Möge die heilige Messe für jeden von uns zur Quelle der Freude werden, die uns stärkt, die Entmutigung zu überwinden und im Glauben voranzugehen.
