Die Kirche als unverzichtbare Vermittlerin des Heils Teil 1/3

Was ist die Kirche wirklich? Für viele ist sie eine spirituelle Gemeinschaft, vielleicht eine Organisation mit Strukturen und Ämtern. Doch die Tiefen ihrer Bedeutung reichen weit darüber hinaus.
von Certamen
Vatikan

Die Kirche ist eine übernatürliche Liebes- und Lebensgemeinschaft mit Gott, die in Jesus Christus gründet. Er ist das Prinzip und das Haupt, durch den die Menschheit im Glauben wieder mit Gott vereinigt wird. Die Kirche ist demnach die Gründung, oder besser, die Wiedergründung der Gemeinschaft der Gläubigen zwischen der Gottheit und der Menschheit durch den Gottmenschen. Diese wiederhergestellte Gemeinschaft ist von Seiten Gottes die größte Gnade und auf Seiten des Menschen das größte Glück.

Die Kirche als Fortsetzung der Inkarnation: Das Geheimnis der Kirche wurzelt tief im Geheimnis der Menschwerdung Gottes (Inkarnation). Die Menschwerdung des Gottessohnes ist das inkarnatorische Prinzip. Ähnlich wie die menschliche Natur Christi als „Ursakrament“ diente, um das Heil sichtbar zu vermitteln, so entspricht dem „Ursakrament“ der Menschheit Christi das „Ursakrament“ der Kirche. Die Kirche ist die Verlängerung und Darstellung, die Repräsentation und Stellvertretung des Geheimnisses der Inkarnation, und wirkt als Organ Christi. Das bedeutet, die inneren, unsichtbaren, göttlichen Heilsgüter werden durch äußere, sinnenhafte Mittel sichtbar gemacht und wirksam vermittelt.

Der Irrtum des „Gottes allein“-Prinzips: Im Gegensatz dazu steht die protestantische Auffassung, die behauptet, keine Kirche zu brauchen, weil man der Idee huldigt, unmittelbar mit Gott in Verbindung zu stehen. Der Protestantismus lehnt generell das Prinzip der Vermittlung ab, was hinter dem Prinzip des „solus Deus“ (Gott allein) steht. Dieses Prinzip beinhaltet, dass die Menschheit Christi nicht heilshaft oder das Mittel der Erlösung sei. Doch der Glaube allein, so wichtig er auch als Anfang des Heiles und zur Rechtfertigung des Sünders ist, schafft lediglich eine gedankliche Verbindung. Er ermöglicht kein reelles Verbundensein in Christus, wie es die von Christus gestiftete Anstalt – die Kirche – vermittelt und herstellt.

Warum Vermittlung notwendig ist: Es ist der göttliche Wille Christi, dass das Heil vermittelt wird. Die Kirche ist somit die göttliche Einrichtung, die die reale Unmittelbarkeit, das lebendige Verhältnis zu Gott vermittelt und herstellt. Dies ist kein Tun der Kirche aus eigenem Können oder eigener Leistung, sondern ein Wirken der Kirche aus Christi Kraft und Stiftung. Sie ist eine übernatürliche, von Christus hierarchisch gegliederte Gemeinschaft, welche die Heilsmittel, die Sakramente, in sich trägt.

Im nächsten Beitrag werden wir uns genauer ansehen, wie dieses göttliche Wirken Christi in Seiner Kirche geschieht – insbesondere durch die Sakramente und das Weiheamt.

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