Die Sakramente: Christi Wirken in Seiner Kirche Teil 2/3

Im vorherigen Artikel haben wir dargelegt, dass die Kirche die von Christus gestiftete Gemeinschaft ist, die das Heil vermittelt, und dass sie die Inkarnation Gottes fortsetzt. Doch wie geschieht diese Vermittlung konkret und real?
von Certamen
Vatikan

Der Schlüssel liegt im Prinzip der Inkarnation (Menschwerdung, Sichtbarkeit), das das Prinzip der Vermittlung des Heiles bedingt und ermöglicht. Das Heil ist ein vermitteltes Heil, eine Begegnung mit Gott im Gottmenschen Jesus Christus.

Das Prinzip der Sakramentalität: Aus dieser Sichtweise erwächst in Ähnlichkeit zur Menschwerdung Gottes das Prinzip der Sakramentalität, d.h. äußere Zeichen geben die innere Gnade. Die Sakramente dienen als Heilsmittel. Es ist der Wille Christi, dass das Sichtbare, das Greifbare, ein begrenzter Träger der göttlichen Gegenwart und des göttlichen Wirkens ist, damit sich die Begegnung mit Gott ereignet. Dies geschieht real, nicht nur im Glauben allein, wie es Luther und ihm folgend alle protestantischen Sekten wollen.

Der Dreiklang des Heils: Das Urbild und „Ursakrament“, das Heil vermittelnde Sichtbare, ist von daher gesehen Jesus Christus selbst. Seine menschliche Natur dient als Heilsorgan für den Sohn Gottes. So ist das Heil von Gott her als vermitteltes Heil gewollt. Dies führt zum fundamentalen Dreiklang: Christus, Kirche, Sakramente. Die Kirche ist als die Stiftung Christi tätig als Heilsanstalt, die Verwirklichung der Gnadenflut aus der Durchstoßung des Herzens Jesu am Kreuz.

Die Rolle der Sakramente und des Weiheamts: Das Wirken Christi in Seiner Kirche ereignet sich vornehmlich in den Sakramenten, insbesondere im Weihesakrament. Dies ist das Wirkprinzip der Kirche, zum Aufbau der Gläubigen zur Lebensgemeinschaft mit Christus. Die Sakramente vermitteln die Unmittelbarkeit zu Gott und die Gemeinschaft mit Gott, das besondere innerliche, seinshafte Verhältnis des Menschen mit Gott.

Die hierarchische Struktur der Kirche liegt in ihrer sakramentalen Verfasstheit begründet. Die Kirche ist wesentlich priesterlich. Die Gegenwart Gottes ist an das Amt, den Weiheordo, gebunden. Bischöfe und Priester tragen die Sendung Jesu Christi in sich und sind durch das Weihesakrament geweiht, was sie befähigt, „in persona Christi“ zu handeln, als Seine Diener und Vertreter. Das Amt ist ein Dienst (ministerium) Christi, der in Seinem Namen und Auftrag vollzogen wird. Insbesondere ist es für die Darbringung des Kreuzesopfers auf unblutige Weise im Messopfer hinterlassen worden.

Die Inkarnatorisch-sakramentale Struktur als „Nexus Metaphysicus“: Diese inkarnatorisch-sakramentale Struktur der Kirche ist gleichsam der „nexus metaphysicus“ – die überweltliche, übernatürliche Verbindung mit Gott. Hierdurch entsteht der „nexus internus“, die reelle innere Verbindung mit Gott durch Christus, die das Wesen der Kirche ausmacht. Dadurch wird der Himmel erreicht, er ist offen und erreicht uns. Das Prinzip der Sakramentalität ist die konkrete Heilsordnung, die die Eingliederung der Gläubigen in den mystischen Leib Christi bewirkt.

Die Kirche ist also nicht nur eine Organisation, sondern eine von Gott gewollte und eingerichtete Heilsanstalt, die durch die Sakramente und das Weiheamt die göttliche Gnade in die Welt bringt und die Gläubigen in eine reale, lebendige Beziehung zu Gott führt. Im nächsten und letzten Teil werde ich diese Erkenntnisse in einer umfassenden Definition der Kirche zusammenfassen.

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